Was können Eltern gegen Cybermobbing tun?
Wenn Ihr Kind Opfer von Belästigungen im Internet geworden ist, sollten Sie Folgendes tun:
- Bauen Sie Vertrauen auf und zeigen Sie ihrem Kind, dass es jederzeit mit Ihnen über Probleme mit dem Internet reden kann, ohne dass Sie übereilt reagieren und z.B. sofort die Internetnutzung verbieten! Cybermobbing führt zu einem großen Leidensdruck, besonders wenn Kinder mit niemandem darüber sprechen können.
- Zeigen Sie Verständnis und seien Sie sensibel für mögliche Verstörungen Ihres Kindes, gerade im Zusammenhang mit den Handy- und Internetaktivitäten Ihres Kindes. Verurteilen Sie Ihr Kind nicht, sondern zeigen Sie, wie man aus Fehlern gemeinsam lernen kann. Überlegen Sie gegebenenfalls neue Verhaltensformen, um Belästigungen zu erschweren.
- Reagieren Sie nicht mit einem Handy- oder Internetverbot. Internet und Handy spielen, auch wenn sie für Belästigungen missbraucht werden können, für die Betroffenen meist noch immer eine wichtige Rolle in der Freizeit und Schule. Wenn Kinder Opfer von Schikanen werden, ist eine Bestrafung nicht sinnvoll. Bleiben Sie weiterhin eine mögliche Ansprechperson für Ihr Kind und “vertreiben” Sie es nicht durch Ihr eigenes Verhalten.
- Suchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind nach Lösungen. Wie wollen sie vorgehen, soll die Schule informiert werden oder wollen Sie erst mit den Eltern des Cybermobbers reden, und wissen Sie überhaupt wer der Cybermobber ist? Wollen Sie Expertenrat in Anspruch nehmen oder Online-Hilfen, Polizei kontaktieren etc.?
- Versuchen Sie den Täter oder die Täterin zu identifizieren und weisen Sie ihn oder sie darauf hin, dass es sich um ein strafbares Delikt handeln kann.
- Kontaktieren Sie die Eltern des Täters oder der Täterin und/oder die Schule bzw. den Ausbildungsplatz. Wenn die Belästigung das Ausmaß einer beharrlichen Verfolgung annimmt oder wenn eine gefährliche Bedrohung vorliegt, sollten Sie die Polizei verständigen.
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber: Cybermobbing ist strafbar! (StGB)
Prävention: Wie können Eltern vorbeugen?
Alle Akteure in den Bereichen Erziehung und Bildung müssen sich immer stärker mit dem Internet als neuem Tatort für Phänomene aus dem schulischen Alltag und dem physischen Umfeld befassen. „Aufklärung“ und „Prävention“ werden somit immer wichtiger.
Hier gilt es, Gefahren bekannt zu machen, ohne dabei den Nutzen der neuen Medien zu vernachlässigen.
Kinder haben zwar häufig den Vorteil, dass sie das Handling der neuen Medien Internet & Co besser beherrschen als ihre Eltern, aber: Die Eltern haben die Lebenserfahrung!
Sie als Eltern müssen Ihren Kindern vermitteln, was Cybermobbing bei den Opfern anrichten kann und wie leicht es ist von anderen zum Opfer gemacht zu werden.
Keine Angst vor den neuen Medien, wenn Sie folgendes berücksichtigen, wird Sie niemand belächeln:
- Eltern sollten sich für das, was ihre Kinder im Internet machen interessieren!
- Von den Kindern lernen wollen
- Gemeinsam chatten, twittern etc.
- Zeigen Sie Interesse an dem was Ihr Kind im Netz macht! Informieren Sie sich über die Internet- und Handynutzungsgewohnheiten Ihres Kindes, auch wenn es keine Belästigung gibt.
- Erarbeiten Sie sich gemeinsam das Internet! Gerade bei den jungen Internetusern (6-13 Jahren) ist das wichtig. Twittern oder chatten sie zusammen. Und lassen Sie sich von den Jugendlichen die Cyberwelt erklären- wie die kids sie sehen!
- Vertrauen aufbauen: Du kannst bei Problemen im Netz zu mir kommen!
- Diskutieren Sie mit Ihrem Kind neue Themen und Probleme rund um Internet, Handy & Co.
- Sich informiert zeigen/ Themen diskutieren
- Festen Nutzungsplan für Internet & Co.
- Schutzprogramme verwenden
- In der Schule Themen zu Web 2.0, Internet & Risiken vorschlagen.
- Anregen in der Schule eine Mediengruppe aufzubauen, die Schüler federführend leiten aber auch Lehrer & Eltern integriert.