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Neues vom Bündnis

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„Wir alle gegen Cybermobbing“ – Kostenfreies Präventionsprogramm für Schulen in Bayern

Das Präventionsprogramm „Wir alle gegen Cybermobbing“ ist speziell auf Schulen zugeschnitten und kombiniert Workshops, Projekteinheiten und Informationsveranstaltungen. Das Programm besteht aus mehreren Bausteinen, darunter Schüler-Workshops, in denen die Kinder und Jugendlichen lernen, Cybermobbing zu erkennen, respektvoll miteinander umzugehen und Konflikte konstruktiv zu lösen. Parallel dazu gibt es Fortbildungen für Lehrkräfte, die wichtige rechtliche und pädagogische Aspekte des Cybermobbings beleuchten und Handlungsempfehlungen für den Schulalltag bieten.

Gerade angesichts der erschreckenden Zahlen der neusten Cyberlife V Studie, die eine deutliche Zunahme an Cybermobbing-Fällen und psychischen Belastungen bei jungen Menschen aufzeigt, ist die Teilnahme an diesem Programm wichtiger denn je. Nutzen Sie jetzt die Gelegenheit und bewerben Sie sich für „Wir alle gegen Cybermobbing“, um Ihre Schüler gezielt zu stärken und ein sicheres Umfeld für den digitalen Alltag zu schaffen.

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Ergebnisse der Cyberlife V Studie im Fokus: Pressekonferenz deckt erschreckende Cybermobbing-Trends auf

[Bild: Pressekonferenz]

Bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der Cyberlife V Studie wurden die alarmierenden Ergebnisse zur Verbreitung und den Auswirkungen von Cybermobbing in Deutschland präsentiert. Die Studie zeigt, dass fast jeder fünfte Schüler bereits Opfer von Cybermobbing geworden ist und viele Betroffene unter ernsthaften psychischen Folgen leiden, wie Suizidgedanken oder Depressionen. Besonders hervorgehoben wurden die neuen Herausforderungen durch soziale Medien und den Einsatz von künstlicher Intelligenz in Mobbingprozessen. Experten und Vertreter des Bündnisses gegen Cybermobbing betonten die dringende Notwendigkeit präventiver Maßnahmen und forderten mehr Unterstützung für Schulen, Eltern und Schüler im Umgang mit Cybermobbing.

Das Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden Uwe Leest vom Bündnis gegen Cybermobbing und der Mutter einer Cybermobbing-Betroffenen finden Sie hier: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/cybermobbing-studie-karlsruhe-ki-kuenstliche-intelligenz-100.html?mediaId=63714681-7812-35f0-a12a-9ec2c02ebcc5&

Link zum Interview!

Cyberlife V Studie: Alarmierende Zahlen und neue Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Cybermobbing

Die Cyberlife V Studie bietet einen umfassenden Einblick in die aktuelle Situation von Cybermobbing im schulischen und privatem Umfeld der Jugendlichen und zeigt einige bedeutende Entwicklungen im Vergleich zur Vorgängerstudie von 2022. In dieser fünften Ausgabe, durchgeführt vom Bündnis gegen Cybermobbing e.V., wurden erneut Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte zu ihren Erfahrungen und Wahrnehmungen im Zusammenhang mit Cybermobbing befragt. Der Vergleich zur vorherigen Studie ermöglicht es, Veränderungen zu erkennen und neue Tendenzen im Bereich Cybermobbing zu beleuchten.

Zentrale Erkenntnisse der Studie

Zunahme von Cybermobbing-Fällen unter Schülern: Die Anzahl der Schülerinnen, die von Cybermobbing betroffen sind, ist weiterhin hoch. Ein markanter Anstieg in der Häufigkeit von Cybermobbing ist insbesondere in den sozialen Netzwerken zu beobachten. Plattformen wie Instagram, Snapchat und TikTok sind oft Schauplätze für Cybermobbing, und die Intensität sowie die Dauer der Angriffe nehmen weiterhin zu. Laut der Studie hat jeder fünfte Schülerin bereits Cybermobbing erlebt, was die Notwendigkeit gezielter Präventionsmaßnahmen unterstreicht.

Psychische Belastungen und Suizidgedanken: Die Studie zeigt alarmierende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der betroffenen Schülerinnen. Fast ein Viertel der Opfer von Cybermobbing hat Suizidgedanken geäußert – das entspricht etwa 500.000 jungen Menschen in Deutschland. Die psychische Belastung ist enorm, und etwa ein Achtel der betroffenen Schülerinnen hat aus Verzweiflung zu Alkohol oder Tabletten gegriffen. Diese Zahl zeigt im Vergleich zur Vorgängerstudie eine leichte Zunahme bei den Suizidgedanken, während der Konsum von Alkohol und Tabletten leicht zurückgegangen ist.

Rolle der allgemeinen Zufriedenheit: Ein neues Detail der Studie zeigt, wie stark die allgemeine Lebenszufriedenheit die Reaktion auf Cybermobbing beeinflusst. Schülerinnen, die generell mit ihrer Lebenssituation zufrieden sind, zeigen in der Regel weniger starke emotionale Reaktionen auf Cybermobbing als diejenigen, die bereits unzufrieden oder belastet sind. Bei den Unzufriedenen äußerten etwa 35% Suizidgedanken, im Gegensatz zu 19% bei den zufriedenen Schülerinnen. Dieses Ergebnis verdeutlicht, wie wichtig eine stabile psychische Basis ist, um gegen die Auswirkungen von Cybermobbing gewappnet zu sein.

Eltern und Lehrer als zentrale Anlaufstellen: Die Studie betont, dass Eltern und Lehrkräfte eine wichtige Rolle im Umgang mit Cybermobbing spielen. Doch es zeigt sich auch eine gewisse Hilflosigkeit bei beiden Gruppen. Viele Eltern fühlen sich überfordert und wissen oft nicht, wie sie ihren Kindern in der digitalen Welt zur Seite stehen können. Lehrkräfte hingegen erleben vermehrt Cybermobbing seitens der Schüler*innen oder Eltern und sehen sich mit Herausforderungen konfrontiert, die über ihren klassischen Arbeitsalltag hinausgehen.

Vergleich zur Vorgängerstudie

Im Vergleich zur Studie von 2022 lassen sich einige Entwicklungen feststellen:

Anstieg der Suizidgedanken: Während die Konsumzahlen von Alkohol und Tabletten bei betroffenen Schüler*innen zurückgingen, sind die Suizidgedanken leicht angestiegen, was auf eine zunehmende emotionale Belastung der Opfer hinweist.

Vermehrtes Cybermobbing auf Plattformen: Die Nutzung sozialer Medien hat sich weiter verbreitet, und damit auch die Fälle von Cybermobbing. Die Häufigkeit und Intensität der Übergriffe haben sich erhöht, insbesondere auf visuell orientierten Plattformen wie TikTok.

Erhöhte Hilflosigkeit bei Eltern und Lehrern: Die Studie zeigt einen deutlichen Anstieg in der Hilflosigkeit und Überforderung, die Eltern und Lehrer beim Thema Cybermobbing empfinden. Die Notwendigkeit gezielter Schulungen und Präventionsprogramme ist noch stärker als zuvor.

Maßnahmen und Empfehlungen

Die Ergebnisse der Cyberlife V Studie unterstreichen die Bedeutung präventiver Maßnahmen. Hier sind einige Empfehlungen:

Frühzeitige Aufklärung und Prävention: Die Schulen sollten ein Umfeld schaffen, das Schüler*innen über die Gefahren von Cybermobbing informiert und präventiv handelt. Workshops und Projekte, die sich mit den sozialen und rechtlichen Aspekten von Cybermobbing beschäftigen, können dabei helfen.

Stärkung der Resilienz: Die Förderung von Selbstwertgefühl und sozialer Kompetenz ist ein wichtiger Faktor, um Kinder und Jugendliche gegen die Auswirkungen von Cybermobbing zu stärken. Programme zur Resilienzförderung könnten Schüler*innen helfen, Cybermobbing besser zu verarbeiten und sich frühzeitig Hilfe zu suchen.

Unterstützung von Eltern und Lehrkräften: Es sollte nicht nur den Schüler*innen, sondern auch den Erwachsenen im Umfeld der Kinder Zugang zu Informationen und Schulungen ermöglicht werden, um sich besser im digitalen Raum zurechtzufinden und unterstützend eingreifen zu können.

Fazit

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Die Cyberlife V Studie zeigt, dass Cybermobbing weiterhin ein drängendes Problem darstellt, das die Schulen, Eltern und die Gesellschaft insgesamt betrifft. Seit 2017 sind die Zahlen um 50% gestiegen. 70 % der Fällen passieren im schulischen Umfeld und sollten dort auch gelöst werden. Die Zunahme an Suizidgedanken und psychischer Belastung bei den Betroffenen ist alarmierend und verdeutlicht die Notwendigkeit eines proaktiven und umfassenden Ansatzes zur Prävention und Intervention. Die Bündelung der Kräfte von Eltern, Lehrkräften und der Gemeinschaft ist entscheidend, um Cybermobbing frühzeitig zu erkennen und den betroffenen Schüler*innen die notwendige Unterstützung zu bieten.