Erfahrungsberichte aus dem Alltag von Schulen
1. Ungenehmigtes Video auf Social Media
Nach dem Unterricht filmten sechs Mädchen aus einer 5. Klasse ein Tanzvideo auf dem Schulhof. Ohne Einverständnis der anderen lud die Erstellerin das Video auf TikTok und YouTube hoch. Eine Schülerin erzählte ihrer Mutter davon, die daraufhin die Elternsprecherin informierte. Diese versuchte zunächst, das Problem direkt mit dem Mädchen zu klären, das das Video hochgeladen hatte – doch die Schülerin zeigte wenig Einsicht.
In der Zwischenzeit hatten einige Jungen der Klasse das Video entdeckt, es mit Stickern und abwertenden Kommentaren versehen und erneut hochgeladen. Als die Elternsprecherin erneut das Gespräch mit der Schule suchte, verwies diese zunächst darauf, dass das Video in der Freizeit aufgenommen wurde. Allerdings waren der Schulhof und das Schulgebäude im Hintergrund deutlich zu erkennen.
Die Eltern der betroffenen Mädchen schalteten schließlich die Polizei ein. Der zuständige Beamte kontaktierte die Schulleitung, und es wurde eine Aufklärungsrunde mit der gesamten Klasse durchgeführt. Die Polizei erklärte den Schülern die rechtlichen Konsequenzen ihres Handelns und wies auf die möglichen Folgen solcher Aktionen hin. Die Schüler löschten das Video und es folgten keine weiteren Konsequenzen.
2. Heimliche Tonaufnahme eines Lehrers
In einer 8. Klasse nahm ein Schüler heimlich eine Tonaufnahme seines Englischlehrers auf, der im Unterricht oft laut wurde und den Schülern Angst einflößte. Trotz mehrerer Gespräche änderte sich das Verhalten des Lehrers nicht. Daraufhin entschloss sich der Schüler, das Gespräch heimlich aufzunehmen und den Mitschnitt auf dem Schulhof anderen Schülern zu zeigen. Ein Mitschüler erzählte dies seiner Mutter, die den Vorfall dem Klassenlehrer meldete, jedoch ohne den Namen des aufnehmenden Schülers zu nennen.
Der Klassenlehrer sprach den Vorfall mit dem Englischlehrer an, der verärgert reagierte und eine Anzeige wegen der unerlaubten Aufnahme in Erwägung zog. In einer Besprechung mit dem Elternbeirat und den beteiligten Lehrkräften wurde der Klasse schließlich ein Ultimatum gestellt: Der Schüler sollte sich bis zum Ende des Schultages bei einem der Lehrer melden, andernfalls drohte eine Anzeige.
Schließlich meldete sich der Schüler mit einem Freund beim Klassenlehrer und gestand die Aufnahme. Die Mitschnitte wurden gelöscht, und als Konsequenz musste der Schüler die Schulregeln als Hausaufgabe abschreiben.
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