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Auswirkungen von Cybermobbing auf Lehrkräfte

Startseite » Infoletter » Infoletter 2024-07 » 09 Auswirkungen von Cybermobbing auf Lehrkräfte

Cybermobbing betrifft nicht nur Schüler, sondern auch Lehrkräfte können Opfer solcher Angriffe werden. Die negativen Folgen für die betroffenen Lehrkräfte sind vielfältig und können das berufliche und private Leben erheblich beeinträchtigen. Im Oktober 2024 werden die Ergebnisse der Cyberlife V Studie von uns veröffentlicht, die auch neue Erkenntnisse zum Thema Cybermobbing bei Lehrkräften liefern wird.

Cybermobbing unter Lehrkräften

Lehrkräfte können durch verschiedene Akteure, darunter Schüler, Eltern und Kollegen, gemobbt werden. Dies kann durch beleidigende E-Mails, negative Kommentare in sozialen Medien oder das Verbreiten falscher Informationen geschehen. Cybermobbing bei Lehrkräften ist ein Tabuthema, da Betroffene oft Angst haben, als schwach zu gelten oder ihre berufliche Position zu gefährden.

Erfahrungsberichte und Fallbeispiele

  • Beleidigungen und Drohungen durch Schüler: Schüler können anonym oder unter falschen Namen beleidigende Nachrichten an Lehrer senden oder diese in sozialen Netzwerken bloßstellen. In einigen Fällen wurden Lehrer durch gefälschte Profile und verleumderische Beiträge diffamiert.
  • Druck und Drohungen von Eltern: Eltern können ebenfalls Druck auf Lehrer ausüben, insbesondere wenn sie mit der Notengebung oder anderen schulischen Entscheidungen unzufrieden sind. Diese Art von Cybermobbing kann über E-Mails, Social-Media-Beiträge oder sogar durch organisierte Kampagnen erfolgen.
  • Mobbing unter Kollegen: Auch im Kollegium kann es zu Cybermobbing kommen, beispielsweise durch das Verbreiten von Gerüchten oder das Ausgrenzen über berufliche Netzwerke und Plattformen.

Psychische und physische Folgen

Cybermobbing kann schwerwiegende psychische und physische Folgen für Lehrkräfte haben, darunter Stress, Angstzustände, Depressionen und Schlafstörungen. Die ständige Erreichbarkeit durch digitale Medien verstärkt diese Belastungen zusätzlich.

Präventions- und Interventionsmaßnahmen

  • Schaffung eines unterstützenden Umfelds: Schulen sollten ein unterstützendes und offenes Umfeld fördern, in dem Lehrkräfte über ihre Erfahrungen sprechen können, ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu haben.
  • Aufklärung und Schulung: Regelmäßige Schulungen für Lehrkräfte zu den Themen Cybermobbing und digitale Selbstverteidigung können helfen, Bewusstsein zu schaffen und Präventionsstrategien zu vermitteln.
  • Klare Richtlinien und Protokolle: Schulen sollten klare Richtlinien und Protokolle zum Umgang mit Cybermobbing implementieren. Dies beinhaltet auch die Möglichkeit, rechtliche Schritte gegen Täter einzuleiten.
  • Technische Maßnahmen: Der Einsatz von Filtersoftware und anderen technischen Hilfsmitteln kann helfen, schädliche Inhalte zu erkennen und zu blockieren.
  • Professionelle Unterstützung: Betroffene Lehrkräfte sollten Zugang zu professioneller psychologischer Unterstützung haben, um die negativen Auswirkungen von Cybermobbing zu bewältigen.

Fazit

Cybermobbing ist ein ernstes Problem, das auch Lehrkräfte betrifft. Die Schaffung eines unterstützenden Umfelds, klare Richtlinien und Zugang zu professioneller Unterstützung sind entscheidend, um Lehrkräfte zu schützen und das Problem wirksam zu bekämpfen.

Mit den neuen Erkenntnissen aus der Cyberlife-Studie V im Oktober 2024 können weitere gezielte Maßnahmen entwickelt werden, um Lehrkräfte vor Cybermobbing zu schützen und ihnen Unterstützung zu bieten.