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Suizidprävention und die Folgen von Cybermobbing: Ein dringender Appell an unsere Gemeinschaft

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Cybermobbing ist eine der größten Herausforderungen für die psychische Gesundheit junger Menschen in der heutigen digitalen Gesellschaft. Die Auswirkungen gehen weit über das Klassenzimmer hinaus und betreffen nicht nur das unmittelbare Umfeld der Betroffenen, sondern auch Familien und Freundeskreise. Besonders alarmierend ist, dass Cybermobbing in extremen Fällen so schwer auf das psychische Wohl der Betroffenen wirkt, dass es zu Suizidgedanken führen kann. Angesichts dieser dramatischen Realität wird deutlich, warum Präventionsarbeit unverzichtbar ist und weiterhin gestärkt werden muss.

Beunruhigende Einblicke durch die Cyberlife V Studie

Die kürzlich veröffentlichte Cyberlife V Studie verdeutlicht die gravierenden psychischen Folgen von Cybermobbing auf Schüler in Deutschland. Die Zahlen sind erschütternd: Fast ein Viertel der Cybermobbing-Opfer, was etwa 500.000 Schülerinnen und Schülern entspricht, hatte bereits Suizidgedanken. Die Studie zeigt auch, dass etwa jeder Achte, also rund 13% der Betroffenen, aus Verzweiflung zu Alkohol oder Tabletten griff. Diese Zahlen sind alarmierend und belegen, wie sehr Cybermobbing das Leben junger Menschen beeinflusst und belastet.

Besonders signifikant ist der Einfluss der allgemeinen Lebenszufriedenheit der betroffenen Schüler. Laut Studie berichteten 11% der zufriedenen Schüler, zu Alkohol oder Tabletten gegriffen zu haben, während dieser Anteil bei den unzufriedenen Schülern auf 24% anstieg. Auch bei den Suizidgedanken ist das Bild ähnlich besorgniserregend: 19% der zufriedenen Schüler äußerten Suizidgedanken, während bei den unzufriedenen Betroffenen diese Zahl auf 35% stieg. Diese Diskrepanz zeigt, wie wichtig es ist, die Lebenszufriedenheit und das psychische Wohl junger Menschen in den Mittelpunkt der Präventionsarbeit zu stellen.


PressContinue und der DeepTalk: Ein wichtiges Format für die Prävention

Im September ermöglichte die Spendenaktion PressContinue einen intensiven DeepTalk zur Suizidprävention über Twitch und den verheerenden Auswirkungen von Cybermobbing auf junge Menschen. Bei diesem Gespräch kamen verschiedene Experten und das Bündnis gegen Cybermobbing zusammen, um mit dem Publikum über die psychischen Belastungen von Betroffenen zu sprechen. Fachleute aus den Bereichen Psychologie und Prävention betonten die Bedeutung offener Kommunikation und die Notwendigkeit gezielter Unterstützung für Jugendliche. Die Teilnehmer setzten ein starkes Zeichen gegen die Tabuisierung psychischer Belastungen und für mehr Aufmerksamkeit auf Prävention und Hilfeangebote. Mit dabei im DeepTalk waren unter anderem bekannte Twitch-Streamer wie LaNoireSakura, die für ihre actionreichen Streams und ihr Motto „no chill – only krass“ bekannt ist, sowie BinaBianca, die ihre Community mit ihrer Musik- und Gaming-Leidenschaft begeistert. AhoiBabsi brachte ihre humorvolle Art und Liebe zum Gaming ein, während Yumi aka xPinkTrooper und Yoshiko_VT mit positivem Lifestyle-Content und ihrer Community-Zusammenarbeit inspirierten. Besonders Yoshiko_VT berichtete über eigene Erfahrungen, was den Talk eindrucksvoll bereicherte und das Thema greifbar machte.

Dieser Austausch bot eine einzigartige Gelegenheit, die Stimmen von Betroffenen und Fachleuten zu vereinen und gemeinsam Lösungswege aufzuzeigen. Insbesondere für Lehrkräfte, die oftmals die ersten Ansprechpartner bei Mobbing und psychischen Belastungen im schulischen Umfeld sind, kann dieser DeepTalk einen wichtigen Beitrag darstellen. Die gesamte Aufzeichnung finden Sie auf YouTube.

Wie Lehrkräfte die Anzeichen von Cybermobbing und Suizidgefährdung erkennen können

Lehrkräfte spielen eine zentrale Rolle in der Erkennung und Prävention von Cybermobbing und den daraus resultierenden psychischen Folgen. Oft sind sie diejenigen, die erste Anzeichen von Mobbing oder belastendem Verhalten bemerken und eingreifen können. Hier einige Hinweise, die dabei helfen können, betroffene Schüler zu identifizieren und zu unterstützen:

  • Plötzliche Verhaltensänderungen: Rückzug, fehlende Teilnahme an Gruppenaktivitäten oder ein deutlicher Leistungsabfall können Anzeichen dafür sein, dass ein Schüler unter Cybermobbing leidet.
  • Vermeidung sozialer Kontakte: Schüler, die plötzlich das Interesse an sozialen Interaktionen verlieren oder von bekannten Freundeskreisen isoliert wirken, könnten Opfer von Mobbing sein.
  • Ängstliches Verhalten im Umgang mit digitalen Geräten: Wenn Schüler während oder nach der Nutzung von Smartphones oder Computern ängstlich oder niedergeschlagen wirken, kann dies auf belastende Nachrichten oder Kommentare hinweisen.

Präventionsmaßnahmen und Empfehlungen für den Schulalltag

Um den Auswirkungen von Cybermobbing entgegenzuwirken, ist eine präventive Strategie auf mehreren Ebenen notwendig. Schulen können durch gezielte Maßnahmen eine Kultur des Respekts und der Achtsamkeit schaffen. Hier sind einige Empfehlungen für die Präventionsarbeit:

  1. Sensibilisierung und Aufklärung: Regelmäßige Aufklärung über die Folgen von Cybermobbing und die Gefahren der digitalen Kommunikation sind zentral. Lehrkräfte können Workshops oder Projekttage organisieren, um Schüler für respektvollen Umgang im Netz zu sensibilisieren.
  2. Einbindung externer Fachkräfte: Die Zusammenarbeit mit Organisationen und Experten auf dem Gebiet der Suizidprävention und psychischen Gesundheit, wie der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention, kann wertvolle Einblicke und Unterstützung bieten.
  3. Schaffung eines offenen Dialogs: Ein vertrauensvolles Schulklima, in dem Schüler ihre Sorgen und Probleme ansprechen können, ist entscheidend. Regelmäßige Klassengespräche oder Sprechstunden bieten Schülern einen sicheren Raum, um über ihre Erlebnisse zu sprechen.
  4. Einführung von Peer-Groups: Gleichaltrige, die als Peer-Mediator*innen geschult sind, können oft schneller das Vertrauen der Mitschüler gewinnen und als Vermittler fungieren. Dies stärkt das Gemeinschaftsgefühl und kann präventiv wirken.
  5. Förderung der Medienkompetenz: Schüler sollten lernen, wie sie sich sicher und bewusst im digitalen Raum bewegen und negative Inhalte oder Belästigungen melden können. Lehrkräfte können Schülern zeigen, wie sie Cybermobbing erkennen, sich schützen und Unterstützung suchen.

Suizidprävention ist Gemeinschaftsaufgabe

Um den Auswirkungen von Cybermobbing entgegenzuwirken, ist eine präventive Strategie auf mehreren Ebenen notwendig. Schulen können durch gezielte Maßnahmen eine Kultur des Respekts und der Achtsamkeit schaffen. Hier sind einige Empfehlungen für die Präventionsarbeit:

Die Zahlen der Cyberlife V Studie zeigen klar, dass Cybermobbing eine ernste und oft unterschätzte Gefahr für die psychische Gesundheit junger Menschen darstellt. Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter und auch Eltern sind gefordert, gemeinsam gegen diese Entwicklung vorzugehen. Suizidprävention und psychische Gesundheit müssen als zentrale Themen im schulischen Kontext verankert werden. Nur durch gemeinsame Bemühungen, offene Dialoge und die kontinuierliche Stärkung der mentalen Resilienz können wir sicherstellen, dass Schüler in einer Umgebung aufwachsen, die sie unterstützt und schützt.

Mit Initiativen wie dem DeepTalk und durch Spendenaktionen wie PressContinue schaffen wir wertvolle Plattformen, um auf die ernsten Folgen von Cybermobbing aufmerksam zu machen. Jede Präventionsmaßnahme, jeder offene Dialog und jedes Verständnis für die digitale Lebenswelt unserer Schüler bringt uns einen Schritt näher zu einer respektvollen und sicheren digitalen Kultur.

Gemeinsam gegen Cybermobbing – für das Wohl unserer Schüler und eine Zukunft ohne psychische Belastungen.

Cybermobbing bei Jugendlichen: Verena Müller im ARTE Journal Junior über alarmierende Studienergebnisse und effektive Schutzmaßnahmen

Im ARTE Journal Junior hatte Verena Müller, als Referentin für das Bündnis gegen Cybermobbing, die Chance, auf die drängenden Ergebnisse der neuen Cyberlife V Studie einzugehen. Besonders alarmierend: jeder fünfte Schüler ist von Cybermobbing betroffen. Diese Zahl zeigt, wie allgegenwärtig und schwerwiegend das Thema ist. Im Interview bietet Verena Müller wertvolle Tipps, wie Kinder und Jugendliche sich vor Online-Angriffen schützen können. Zudem gibt sie praktische Hinweise für Eltern und Schulen, um betroffene Kinder gezielt zu unterstützen.

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass Prävention und Sensibilisierung heute wichtiger denn je sind. Cybermobbing hat weitreichende Konsequenzen auf die mentale Gesundheit und die persönliche Entwicklung junger Menschen, was auch die Rolle der Schulen und Familien in den Fokus rückt. Im Gespräch geht Müller darauf ein, wie Schulen durch klare Regeln und Programme ein sicheres Umfeld schaffen können und wie Eltern eine wertvolle Anlaufstelle für betroffene Kinder sein können.

Der Beitrag ist ein kraftvoller Appell an alle Beteiligten, sich der Realität von Cybermobbing bewusst zu werden und aktiv zu helfen.

Hier der Link zum Interview in der ARTE-Mediathek: ARTE Journal Junior ansehen

Eltern, macht Euch medienfit: Mit den SCHAU HIN!-Medienkursen für Eltern

Eltern und Erziehende treffen jeden Tag Entscheidungen zur Mediennutzung in ihrer Familie: Wie viel Zeit vor dem Bildschirm? Und welche Inhalte sind geeignet? Bei der großen Bandbreite an Angeboten und Geräten können Erwachsene schnell den Überblick verlieren. Hier setzen die „SCHAU HIN!-Medienkurse für Eltern“ an: In nur 30 Minuten lernen Eltern und Erziehende, ihre Kinder im Umgang mit Medien besser zu begleiten.

Die „SCHAU HIN!-Medienkurse für Eltern“ sind kostenlos und werbefrei. Partner sind das Bundesfamilienministerium, ARD, ZDF und die AOK. Es gibt je einen Kurs für diese vier Altersgruppen: null bis zwei Jahre, drei bis sechs Jahre, sieben bis neun Jahre und zehn bis 13 Jahre.

Die Inhalte der Kurse sind auf die Bedürfnisse der jeweiligen Altersgruppe abgestimmt. So erhalten Eltern und Erziehende genau die Informationen, die sie für ihre Kinder benötigen.

Videos mit Expert*innen, Quizze und Checklisten bieten Eltern und Erziehenden viele Möglichkeiten, sich onlinebasiert und interaktiv mit den wichtigsten Medienthemen auseinander zu setzen. Ein Kurs kann jederzeit pausiert werden, um später wieder einzusteigen.

Hier geht es zu den „SCHAU HIN!-Medienkursen für Eltern“: https://www.medienkurse-fuer-eltern.info

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